Geschichte der katholischen Kiche in Mülheim / Ruhr - Dümpten

Die Chronik beginnt mit der Überschrift: „Zur größeren Ehre Gottes!"

Die Jahre 1972 - 1977

1972

Unser Diakon Joh. Hildebrandt wurde am Samstag, 15. Januar, im Dom zu 1972
Essen zum Priester geweiht. Seine Heimatprimiz hielt er am 16. 1. in St. Barbara.

Hinsichtlich der Orgel sprach sich der Pfarrgemeinderat mit überwältigender Mehrheit für eine Pfeifenorgel aus. Der Kirchenvorstand beschloß mit ähnlicher Mehrheit, den Auftrag an die Orgelbaufirma Walcker In Ludwigsburg zu übergeben.

Am Mittwoch, 23. 2.1972, morgens um 3.00 Uhr verstarb unsere Ordensschwester Maria Thekla. Mehr als 20 Jahre war sie auf dem Pfarrbüro von St. Barbara tätig. Ihre lange schwere Krankheit hat sie mit derselben Bereitwilligkeit getragen wie ihr langes Ordensleben, mit dem sie allen hier ein stilles, aber leuchtendes Vorbild gelebter Kirche gewesen ist. Der Sarg stand zum Seelenamt im Chor unserer Kirche. Gott möge Schwester Thekla alles lohnen!

Im März wurde erstmals nach den Statuten des Bistums eine Mitarbeitervertretung der Kirchenangestellten gewählt: S. Columba und Herr Stöppelkamp.

Auf dem Pfarrbüro hat als Pfarramtshelferin begonnen: Frau Hense aus Oberhausen.

In der Nacht zum 1. Mai 1972 ist in die Kirche eingebrochen worden. Offenbar 2 Einbrecher drückten das „Auferstehungsfenster” an der rechten Seite ein, nahmen einen leeren Opferstock und die Marienstatue mit. Der Opferstock fand sich aufgebrochen In der Nähe der Kirche wieder, die Madonna (aus Gips ziemlich ramponiert) etwas weiter in der Erde vergraben.

Als Subsldiar ist im Juli der pensionierte Pfarrer von Mülheim-Selbeck, Hermann Stürwald, in unsere Pfarre gezogen.

Unsere Seelsorgehelferln, Frl. Dziallach, hat geheiratet und zum 30. September ihren Dienst gekündigt.

Die Frauengemeinschaft hat der Pfarre für den Saal einen Bühnenvorhang geschenkt.

Im Kindergarten wurden nach dem neuen Kindergartengesetz von NRW im August der neue „Elternrat” und „Kindergartenrat” gebildet.

Am 11. 9. floß das erste Bier aus einem kleinen Faß durch die neue Bierleitung in unserem Pfarrheim. Der Schankraum erhielt eine neue Theke und einen Geschirrschrank -beides auf Vermittlung des Kirchenvorstehers Leo Cornelißen. Der Versammlungsraum des Heimes bekam neue bleiverglaste Fenster, eine passende Dekoration, eine Galerie guter Bilder und geschmackvolle Tische und Stühle

Die Pfarrei hat einen „musikalischen Herbst” am 1. 10. begonnen: aus Anlaß des silbernen Orts- und Dienstjubiläums des Organisten und Chorleiters, Kantor Alois Stöppelkamp. Die Eröffnung war ein Einkehrtag des Kirchenchores. An den darauffolgenden Sonntagen sang jeweils ein anderer auswärtiger Chor im Hochamt.

Auf einem Sängerkommers am 4. 11. mit 4 Chören und ca. 200 Sängern wurde Herr Stöppelkamp mit der Silbernadel des Deutschen Sängerbundes geehrt. Am Jubiläumstag Sonntag, 12. 11., sang der Kirchenchor die „Spatzenmesse” von Mozart mit Orchester und Kinderchor, anschließend war Festakt im Saal.

Am Buß- und Bettag waren zu einem „geistlichen Konzert” alle 3 von Herrn Stöppelkamp dirigierten Chöre in unserer Kirche.

Zum Patronatsfest haben wir am 4. 12. für die Barbarastatue von Bildhauer Ernst Rasche einen guten neuen Platz gefunden: Am Eingang der Kirche, an der Seite der Werktagskapelle – für jeden sichtbar und jeden Morgen dabei.

Zu einem Geländetausch gibt der KV bekannt:
Die Kirchengemeinde hat jetzt einen Grundstückstausch mit der Stadt Mülheim abschließen können. Bereits vor mehreren Jahren bot sich die Möglichkeit an, das freie Gelände hinter der Kirche {von der Talstraße bis zur Helenenstraße zu erwerben. Damals drängte das Generalvikariat die Kirchengemeinde, die Grundstücke zu erwerben, um eine gute Möglichkeit der Zusammenfassung des Pfarrzentrums zu erhalten. Die Vorklärungen und Verhandlungen haben jetzt einen Abschluß gefunden:

Die Kirchengemeinde erwirbt:

  • Das Stück hinter der Kirche (ausgenommen die Parzelle direkt hinter dem Kindergarten).
  • Das bisher noch nicht der Pfarre gehörende Stück rechts neben dem Pfarrheim am Schildberg.

Die Kirchengemeinde veräußert an die Stadt Mülheim:

  • Das Grundstück Schildberg 46
  • Das Grundstück des Schwesternhauses, Barbarastraße 9

Zum Ausbau des Schildberges haben geringfügige Geländeauswechselungen stattgefunden. Der Kirchengemeinde entsteht durch diesen Tausch keine finanzielle Belastung.

Das erworbene Gelände gedenkt die Kirche wie folgt zu nutzen {darüber wurde bereits seit langem mit dem Pfarrgemeinderat beraten):

  • auf dem Grundstück rechts neben dem Pfarrheim soll ein Beschäftigungsplatz für die Jugend angelegt werden
  • hinter der Kirche soll ein kleines bescheidenes neues Schwesternhaus gebaut werden {mit der Möglichkeit, wenn notwendig, durch Versetzen der Wände später neue Wohneinheiten zu schaffen). Dazu sollen hier einige notwendige Räume für die Arbeit der Familienbildungsstätte entstehen

Die beiden, teilweise 100 Jahre alten, Häuser am Schildberg 46 und Barbarastraße 9, bringen dann der Kirchengemeinde keine aufwendige Instandhaltung mehr. Der Mieter vom Schildberg 46 hat bereits vor ca. 1/2 Jahr eine neue Wohnung beziehen können. Die Schwestern können laut Vertrag mit der Stadt im alten Haus wohnen bleiben, bis der Neubau fertig Ist.

1973

Das Mutterhaus unserer Schwestern teilt mit:

Zum 1. April 1973 wird unsere Schwesternstation aufgelöst. Dazu zwingt der Nachwuchsmangel. S. Melithona wird im Mutterhaus gebraucht für die Nähstube. S. Gertrud soll als Pensionärin auch ins Mutterhaus. Damit die beiden anderen Schwestern (Columba für den Kindergarten und Margaretha für die ambulante Krankenpflege und Schule), die hier weiter arbeiten können, versorgt sind, sollen sie im großen Konvent des Elisabeth-Krankenhauses Oberhausen-Styrum wohnen. Ein Bemühen um Schwestern aus einem anderen Orden ist erfolglos geblieben. Dümpten wird, wie überall in der Kirche, erst in einiger Zeit merken, was wir so verlieren, da die Bereitschaft zum Zeugnis dieser Christus-Nachfolge erlahmt. Wir danken den vielen Schwestern, die durch 70 Jahre hindurch mit ihrer Anwesenheit hier auf die Existenz einer anderen Welt hingewiesen haben.

Unser Bischof hat Kaplan Albert Oberkötter zum Kaplan an St. Marien• Schwelm ernannt. Nachfolger wird der Neupriester Heinz-Peter Greine aus Duisburg Liebfrauen.

Für die „Kerngemeinde” wurde vom 11.-18. 3., in der Fastenzeit, eine „Glaubenswoche” gehalten durch den Redemptoristenpater Kurt Eisenbarth (33 Jahre). Durchschnittlich 150 Personen waren bei den Vorträgen, von denen etwa 40 jeweils anschließend zur Diskussion dablieben.

Bei der Osterfeier 1973 haben wir dieses Jahr nach der Liturgie ein größeres Osterfeuer auf dem freien Platz neben dem Jugendheim entzündet.

Am Sonntag, 27. Mai, haben wir eine neue Madonnenfigur bekommen. Sie ist vom Mülheimer Bildhauer Ernst Rasche in Keramikarbeit gefertigt, sitzend mit Kind, etwa 1,10 m groß; angebracht an der rückwärtigen Ziegelwand seitlich vom Altar. Maria reicht uns ihren göttlichen Sohn, der nicht mehr das „Kind in der Krippe” ist, sondern der erhöhte Herr. Beide schauen ernst und österlich froh in die Gemeinde. Maria ist in der schweren Zeit der Kirche nicht von strafenden Engeln mit dem Flammenschwert umgeben, sondern österlich froh wollen wir lernen, wie Maria „Christus zu leben”, damit von diesem Bild reiche Frucht für Dümpten hervorgehen kann.

Am Samstag, 24. 6., wurde unsere neue Orgel eingeweiht und vorgestellt. Fast die gesamte Kaufsumme ist von der Pfarrei selber aufgebracht worden, der überwiegende Teil durch die jährliche Pfarrkirmes.

In den Sommerferien ist die gesamte Heizungsanlage im Pfarrhelm erneuert worden. Die Heizung im Organistenhaus ist auf Öl umgestellt worden.

Die KAB hat den Schankraum des Heimes getäfelt. Und zur Funktionsfähigkeit des Hauses sind die Toilettenanlagen für Erwachsenen- und Jugendtrakt getrennt worden.

Gleich nach der Urlaubszeit ist der Vorplatz unseres Pfarrheimes befestigt worden und ebenso auf dem angrenzenden Gelände der Beschäftigungsplatz für die Jugend angelegt worden.

Das Generalvikariat hat die Erlaubnis erteilt, das ehemalige Schwesternhaus Barbarastraße 9, für die Zwecke der Pfarre und der Familienbildung anzumieten.

Die Orgelbühne hat ein neues Podest für den Kirchenchor erhalten, und ein
elektrischer Liedanzeiger ist installiert worden.

Die KAB hat im September ihr 70jähriges Jubiläum gefeiert und die Alten und Rentnergemeinschaft ihr 20jähriges.

Im September sind auf einem außerordentlfchen Diaspora-Sonntag 120 neue
Mitglieder für den Bonlfatlusverein geworben worden.

Die allgemeine seelsorgliche Situation sehe Ich In den vergangenen Jahren so: Wir hatten von dem II. Vatikanischen Konzil (1962-1966) viel Gutes, Zeitgemäßes und Vorwärtstragendes erhofft, über das wir uns herzlich freuen. Daneben hat sich naturgemäß manche Oberwucherung breit gemacht (nicht zuletzt durch viele Priester), die viel ernste Sorge in die Kirche gebracht hat. So sollte Verinnerlichung kommen, aber es kam zugleich eine große Eitelkeit in viele Bereiche der Kirche und eine zunächst einmal sinnentstellende Verdemokratisierung. Die Kirche lebt in manchen Bereichen bewußter und hat viel gute Türen aufgestoßen zur Welt und zur Ökumene. Aber die negativen Seiten sind (hervorgerufen durch einen allgemeinen Trend in der Gesellschaft überall):

  • Praktischer Materialismus durch das deutsche „Wirtschaftswunder”.
  • Völlige Sexualisierung des öffentlichen Bewußtseins.
  • Dazu eine nicht kirchenfreundliche Kulturpolitik der deutschen Regierung.
  • Genußsucht
  • Das viele Geld, das in allen Bereichen vorhanden ist.
  • Eine um sich greifende Verantwortungslosigkeit.
  • Die meisten wollen sich nicht mehr binden.
  • Eine fast vollständige Ehrfurchtslosigkeit.
  • Ein Glaubensschwund
  • ,Säkularisierung der Öffentlichkeit
  • Rückgang der Gottesdienstbesucher (in den letzten Jahren bei uns rund
    100 Personen jedes Jahr weniger)!
  • Kaum mehr Interesse an der kath. Bekenntnisschule.
  • Schwierigkeiten mit den vielen „Räten”, die überall in der Kirche als neue
    Gremien eingesetzt sind.
  • Es geht ein Riß durch die ganze Kirche (alt und jung; konservativ und pro•
    gressiv).
  • Wir haben kaum noch Priester- und Ordensnachwuchs.
  • Viele haben ihren geistlichen Stand wieder aufgegeben.
  • Unsere Schwesternstation in Dümpten mußte aus Mangel an Nachwuchs aufgelöst werden.
  • Der Empfang des Bußsakramentes ist auf ein Minimum zurückgegangen.
  • Bei Beerdigungen, Taufen, Trauungen und Erstkommunionfeiern fühlen wir Priester uns wie mitten in heidnischer Umgebung.
  • Oft scheint sich das Christentum in eine Humanisierung umzuwandeln. Manchmal scheint es uns, als ginge jedes Gespür für Gott, das Religiöse und die Übernatur verloren.
  • Sittliche Bindungen werden immer mehr abgebaut.
  • Unter den Priestern herrscht weniger Brüderlichkeit als früher.
  • Wir haben zwar mehr Laienhelfer, auch hauptberufliche, aber die Zeit Ist dafür noch nicht ganz reif (bei uns wurde eine Seelsorgshelferin in vielen Bereichen praktisch abgelehnt).
  • Von 10.000 Katholiken in Dümpten haben wir 1.500 sonntägliche Teilnehmer an der Meßfeier, (aber diese Kerngemeinde ist echt!)

Ich versuche, diesen negativen Tendenzen in unserer Pfarre zu begegnen:

  • Durch mutige und stetige Eucharistische Anbetung.
  • Durch eine starke, gesunde Marienverehrung.
  • Durch Arbeit mit den Jüngeren Familien.
  • Und durch frohe, gläubige Darstellung der Kirche Christi in allen Inneren und äußeren Bereiche. Wir haben in St. Barbara eine kleine, aber gute und junge Altargemeinde (darunter sehr viele Heimatvertriebene, die mit den Stamm der Pfarre bilden).

Wir haben das Vertrauen, daß Gottes Geist uns auch heute leitet!

Im Herbst ist das Haus Schildberg 46 abgebrochen worden. Es war früher Schwesternhaus, Kindergarten und Notkirche im 2. Weltkrieg. Im Zuge des Geländetausches ist es an die Stadt abgegeben worden.

Situation an der Schildbergschule (kath. Bekenntnisschule!):
Am 11. und 12. Dezember sind in Mülheim die Anmeldungen der Schulneulinge. Ich habe alle in Frage kommenden Eltern persönlich angeschrieben (zumal wieder von einigen Eltern dort die Zusammenlegung mit dem Gemeinschaftssystem vorbereitet wirdl) Ich kann als Pastor, der selber In den verschiedenen Schulen unterrichtet, den Vergleich von Gemeinschaftsschule und Bekenntnisschule gut feststellen. Wir haben ganz sicher an den Gemeinschaftsschulen gute Lehrkräfte und auch zum Teil religiös gute Kräfte. Aber das liegt an der einzelnen Person und nicht am System und kann sich also von heute auf morgen ändern. Wenn die Eltern aber ein kath.-gläubiges Milieu für ihre Kinder suchen, dann finden sie das, natürlich abgesehen von sicher auch hier vorhandenen Schwächen in der kath. Bekenntnisschulei
Es liegt in der Hand der Eltern, ob diese Schule durch die Zahl der Anmeldungen Bestand haben wird. Falls sie das von ihrem Gewissen her bejahen können, muß ich die Eltern als Pastor bitten, ihr Kind hier anzumelden! Es geht trotz allen Redens um die Bekenntnisschule hierbei um eine der wichtigsten Entscheidungen der Eltern im Leben ihrer Kinder.

Zum Jahresende wurde mit dem jährlichen Bischofsbrief gleichzeitig der Jahresbericht 1973 der Pfarre St. Barbara an alle 10.000 Katholiken Dümptens getragen (größtenteils durch den Pfarrgemeinderat).

In der oben genannten Schulsituation — bei der Neuanmeldung bekam die Bekenntnisschule 60 Kinder, ein guter Erfolg!

Bei der Erstbeichte der Kommunionklnder in diesem Jahr stellten wir fest, daß es gegenüber früher (170) nur ca. 130 sind. Der augenblickliche Geburtsjahrgang weist sogar nur 80 Kinder auf. Das liegt teils daran, daß die jungen, zugezogenen Familien ihre Kinder jetzt groß haben teils liegt das am allgemeinen Geburtenrückgang.

In diesem Jahr ist unser ehemaliger Diakon Johannes HIidebrandt ins Benediktinerkloster Gerleve bei Coesfeld eingetreten. Er stammt aus einer
gläubigen evangelischen Familie in Bochum, wurde evangelischer Vikar, konvertierte zur kath. Kirche, trat ins Priesterseminar in Werden ein, machte sein Diakonat in St. Barbara, wurde im Essener Dom zum kath. Priester geweiht, erhielt seine Anstellung als Kaplan in Duisburg-Hochfeld St. Bonifatius und wurde nach einem Jahr Benediktiner. Seine Konversion vollzog er aufgrund der theologischen Diskussion um das Amt in der Kirche. Er ging ins Kloster, weil er glaubte, die Kirche gebrauche in der heutigen schweren Zeit außergewöhnlichen Einsatz

1974

Im neuen Jahr haben wir eine dringende Bitte unserer Bischöfe aufgegriffen: wir halten am Priesterdonnerstag vor dem Herz-Jesu-Freitag jeden Monats eine Stunde vor der Abendmesse stille Anbetung vor dem ausgesetzten Allerheiligsten. Dazu ist immer Beichtgelegenheit. Das Anliegen: Einkehr und Besinnung, dazu Bitte um Priester- und Ordensberufe.

In der Kirche wurde von der Krippe weg ein Opferstock am hellichten Tag gestohlen.

Fünf Familien haben sich gemeldet, um ihre Kinder selber zu Ostern auf die „Rechtzeitige Erstkommunion” vorzubereiten.

Zur Zeit läuft ein Konvertitenkurs mit sieben Teilnehmern (von 17-40 Jahren).

Unsere Kindergartenleiterin, Schwester Columba, die aus Gesundheitsgründen die Arbeit im Kindergarten vollständig aufgeben muß, ist in einer kleinen, aber herzlich-frohen Feier verabschiedet worden. In einer vollen Kirche wurde die HI. Messe gefeiert, bei der unser Kinderchor mit Instrumenten spielte und sang. Dann hatte der Kindergartenrat im großen Saal für 300 Eltern und Kinder Kaffee, Kuchen etc. bereitgestellt. Die Kinder brachten jeder eine Blume, einen ganzen Korb voll. Die Kindergärtnerinnen hatten mit den Kleinen einige Tänzchen eingeübt Der Pastor erinnerte daran, daß S. Columba hier 15 Jahre tätig gewesen sei, als achte Kindergartenschwester in der Geschichte Dümptens. Ihr von der Pfarre gestelltes Mofa kann sie mitnehmen. Und zur Erinnerung erhielt sie ein großes Bild ihrer Arbeitsstätte, ein Foto vorn schönen Kindergarten.

Als neue Kindergartenleiterin wurde für Schwester Columba eingestellt: Frau Kuballa aus Oberhausen.

In der Nacht vom 13. zum 14. März wurde in unserem Jugendheim eingebrochen. Gestohlen wurden Gegenstände im Wert von rund 2.500 DM.

Am Sonntag, 24. 3., verstarb Fr. Pörtner, die Schwester des verstorbenen Dechanten, die ihm Jahrzehnte den Haushalt geführt hatte.

Am 24. 3. wurde der neue Pfarrgemeinderat gewählt.

Pastor Rönnecke von HI. Kreuz, unser ehemaliger Kaplan, hat zum 31. 3. auf seine Pfarrstelle aus Gesundheitsgründen verzichtet.

Die Männer und Jungmänner haben in diesem Jahr erstmals einen Bußgang am Sonntag vor Palmsonntag gemacht. Von 23-24 Uhr sind wir schweigend von der Kirche aus durch das Hexbachtal gezogen. 35 Teilnehmer war nicht viel (vor allem die Jungmänner fehlten), aber für diese wird es sicher fruchtbar
gewesen sein.

Am Samstag, 20. April, haben 4 Familien ihre Kinder in einer kleinen netten Feier zur „Rechtzeitigen Erstkommunion” geführt. Die Kinder waren im Alter von 5/6 Jahren, und die Eltern haben sie selber zu Hause vorbereitet.

Die Eucharistische Ehrengarde feierte im Juni ihr „Goldenes Jubiläum”

Unsere ambulante Krankenschwester Margaretha hat uns zum 1. September verlassen. Der Bischof und die Generaloberin haben sie für ein Jahr beurlaubt, um ihren schwerkranken Bruder zu versorgen.
Der Pastor war mit 20 Pfarrmitgliedern für 13 Tage auf einer Wallfahrt nach Lourdes (14.-26. September). Wir hoffen, daß von dort wieder viel Gnade in der Gemeinde wirksam wird.

Am Sonntag, 6. 10., war das Dekanat Mülheim nach Essen zur St.-AItfrled Wallfahrt.

Das Bistum gedachte des 1.100sten Todestages des Gründers von Stift und Stadt Essen.

Zur Vorbereitung auf die Spendung des HI. Sakramentes der Firmung sind im Herbst rund 700 Mädchen und Jungen angeschrieben worden. 350 davon haben sich angemeldet. 32 Gruppen wurden von Frauen und Männern bei der Vorbereitung geführt.

Neue ambulante Krankenschwester Ist Frau Gesthuysen.

Für „weltweite Not” gibt unsere Pfarre jährlich rund 40-50.000 DM.

In den letzten 10 Jahren ist die Zahl der Geburten von 175 auf 60 gesunken 1 (Einmal sind die jungen Familien in den vielen Siedlungen älter geworden – dann ist aber auch der Wille zum weiteren Kind mehr geschwunden.)

Bei einem Treffen der Kirchenangestellten im Advent waren 25 Frauen und Männer da (Voll- und Teilzeitarbeiter).

Am 18. 12. verstarb Herr PIr. Herm. Stürwald. Er war bei uns seit 2 Jahren als Pensionär. In großmütiger Weise hat er Gott sein Leben im Priesterdienst geschenkt und davon nichts zurückgenommen. Seine priesterliche Liebe, seine klare Ausrichtung und sein unermüdliches seelsorgliches Schaffen hat viele gestärkt. Die Gemeinde hat beim Begräbnis ihre Wertschätzung des Priestertums gezeigt. Seit langer Zelt wurde so wieder ein Priester In der Priestergruft in Dümpten beigesetzt. Pfr. Stürwald wurde am 30. 11. 1909 in Duisburg-Beeck geboren. Seine Priesterweihe erhielt er am 14. Juni 1940 in Münster. Gott wird ihm sein „Ganzopfer” belohnen!

1975

Der Pfarrgemeinerat hat mit einem Pfarr-Besuchsdienst begonnen.

Ab Februar leistet Frl. Knaak aus Duisburg für 10 Wochen bei uns ihr Praktikum als Seelsorgshelferin ab.

Im März wurde eine Generalschlüsselanlage für Kirche und Pfarrheim eingebaut.

Am Karfreitag sind der Einladung zum gemeinsamen Kreuzweg aller „Führungskräfte” der Pfarre etwa 150 Frauen und Männer gefolgt.

In der Osternacht haben wir versucht, am Osterfeuer wieder einiges Brauchtum einzuführen.

In der Fastenzeit hat ein neuer Konvertitenkurs mit 4 Teilnehmern begonnen. Die Frauen der Carltasgruppe (ca. 20) erhielten in einer kleinen Feierstunde
ein „Caritaskreuz” vom Pfarrer überreicht. Diese Kreuze waren auf der Wallfahrt von Lourdes mitgebracht worden.

20 junge Ehepaare haben sich im Mai zu 5 Famlllengruppen zusammengeschlossen, die sich monatlich mit einem Pfarrgeistlichen treffen.

Die Fronleichnamsprozession ging diesmal wieder durch die Siedlung Helenenstraße. Die Beteiligung war größer als sonst und hat alle innerlich und äußerlich froh gemacht.

Der Abschluß der diesjährigen Malenandacht war abends bei Dunkelheit hinter der Kirche im Grünen. (Von der Schönstattjungengruppe waren den ganzen Monat über ein oder zwei in der Maiandacht!)

Die DJK konnte am 31. 5. ihre neue Tennisplatzanlage einweihen.

Im Juni wurde ein Grabstein auf der Priestergruft in Dümpten aufgestellt: eine Kreuzsteele aus Ruhrsandstein vom Steinmetz Norb. Rasche Mülheim. Sie trägt das Wort Christi: „Ich bin bei Euch alle Tage bis zur Vollendung der Welt!” Drei Schrifttafeln enthalten die Namen der jetzt dort ruhenden Priester: Pastor Bund, Edelhoff und Stürwald.

Im Juni 75 haben die Pfarrvereine mit dem Ausspielen eines Fußball-Wanderpokals begonnen. Der Pokal wird vom Pastor gestiftet und fiel in diesem Jahr an die Schildberger Sing- und Spielschar.

Die Pfarrkirmes half uns in diesem Jahr mit dem strahlenden Wetter so, daß wir nunmehr die neue Orgel bezahlt bekommen. Von 1968-1975 haben wir eifrig darauf gespart.

Zum Beginn des Wintersemesters 1975 hat Adolfo Terhorst nach seinem Abitur das Studium der Theologie im Bischöflichen Studienkolleg in Bochum aufgenommen. Aus St. Barbara studieren jetzt drei junge Leute Theologie: Klaus Limburg, Angelika Thol, Adolfo Terhorst.

Im Frühjahr und Sommer wurde in den Kaplanswohnungen Zentral-Ölheizung angelegt, die Kellerräume trockengelegt und Pastorat und Kaplanei bekommen ein neues Dach und einen Anstrich.

Der Kirchenchor feierte sein 90Jährlges Jubiläum mit einem großartigen Kirchenkonzert (Orchester und Solisten). Die Kirche war gefüllt, trotz Regen und gleichzeitigem Fußballspiel! Es gab einigemale anhaltenden Applaus.

Im Advent wurden die neuen Einheitsgesangbücher „Gotteslob” eingeführt. Wir haben sie selbst angeboten und nach drei Wochen bereits rund 600 Bücher in den Familien gehabt.

Die kath. Bekenntnisschule am Schildberg feierte ihr 100jähriges Jubiläum. Unser ehemaliger Kaplan Norbert Dziekan wurde am 7. 12. 1975 als Pfarrer von St. Elisabeth in Essen-Frohnhausen eingeführt.

Nach Monaten endlich ist es unserem Organisten und dem Vorsitzenden vom Kirchenchor gelungen, den „ständigen” Einbrecher Im Kindergarten zu fassen.

Am 8. Dezember, dem „Fest der Unbefleckten Empfängnis” Mariens, feierte die Frauengemeinschaft ihr 75jähriges Bestehen. Unser Einsatz dazu für die Zukunft: Die Frauengemeinschaft will sorgen, daß wenigstens für ein Jahr die Betstunde am Priesterdonnerstag „gesichert” ist.

1976

Am 15. Januar verstarb im Elisabeth-Krankenhaus in Essen Schwester Maria Gertrud von der Genossenschaft der barmherzigen Schwestern der HI. Elisabeth in Essen-Bredeney, geb. Agatha Krell, im Alter von 81 Jahren. Sie war 50 Jahre in Dümpten tätig gewesen als Nähschwester und Oberin. Sie Ist so gestorben, wie sie gelebt hat: kindlich gläubig, still und selbstverständlich. Sie freute sich auf den Himmel!

Bei den Anmeldungen der Schulneulinge hat die kath. Bekenntnisschule am Schildberg gut abgeschnitten: sie bekam 52 Anmeldungen (die Gemeinschaftsschule im selben Gebäude nur 9). Es scheint sich weithin noch unausgesprochen wieder ein Trend zur Bekenntnisschule bemerkbar zu machen.

Im Februar ist unser Kaplan Graffa versetzt worden nach St. Maria Himmelfahrt in Gelsenkirchen-Rotthausen. Sein Nachfolger wurde der Neupriester Heinz Ditmar Janousek aus Bottrop-Fuhlenbrock.

Am Sonntag, 14. 3., haben wir mit gutem Erfolg versucht, die gesungene sonntägliche Gemeindevesper wieder einzuführen.

Unsere ambulante Krankenschwester, Ursula Gesthuysen, hat aus familiären Gründen gekündigt. Nachfolgerin ist Frau Ingrid Janotta, Mülheim.

In diesem Jahr haben wir eine gemeinsame Pfarrwallfahrt nach Neviges probiert. Wir möchten vor allem die Jugendlichen und Kinder wieder an den Gedanken der Wallfahrt heranbringen.

Unsere Sakristei ist erneuert worden. Unter anderem wurden die figürlichen Fenster aus der Kapelle des ehemaligen Schwesternhauses für die Sakristei umgearbeitet.

An einem Sonntag im Mai haben wir das Goldene Ordensjubiläum der Schwester Gertrud Nierhaus zum Anlaß genommen, alle aus Dümpten gebürtigen Ordensschwestern einzuladen.

Es sind dies:

  1. Schwester Alesa Kuhn, Arme Dienstmägde, Wiesbaden
  2. Schwester Amanda Pehl, Elisabeth-Schwestern, Essen
  3. Schwester Antonia Kaminski, Elisabeth-Schwestern, Essen
  4. Schwester Balthasara Mierkiewicz, Elisabeth-Schwestern, Essen
  5. Schwester Gereona Wirtz, Elisabeth-Schwestern, Essen
  6. Schwester Gertrud Nierhaus, Töchter vom HI. Kreuz, Telgte
  7. Schwester Hadumod Trautes, Elisabeth-Schwestern, Oberhausen
  8. Schwester Honoburga Butwil, Arme Dienstmägde, Dernbach
  9. Schwester lmberta Tilch, Elisabeth-Schwestern, Grefrath
  10. Schwester Josefa Schlapka, Franziskanerinnen, Osnabrück
  11. Schwester Regula Küster, Elisabeth-Schwestern, Essen
  12. Schwester Rita Hüben, Arme Dienstmägde, Assmannshausen

Zu Fronleichnam haben wir ein neues Kreuz hinter dem Altar bekommen. Die Gestaltung hat der Bildhauer Ernst Rasche, Mülheim, besorgt. Das bisherige Kreuz war als Vortragekreuz zu klein, um „das Kreuz” in seiner „Wuchtigkeit” wirken zu lassen. Wir haben jetzt einen alten Holzkorpus genommen (bisher im Versammlungsraum des Pfarrheimes) und ihn neu gefaßt. So haben wir ein modernes Kreuz bekommen, das aber alle Altersstufen ansprechen wird.

Die neue ambulante Krankenschwester, Frau Janotta, hat bereits wieder gekündigt. Sie kam mit dem Führerschein nicht zurecht, und ohne PKW schafft sie es auf die Dauer nicht.

Ein Beispiel für die viele Hilfe „nach außen”, die im Laufe eines Jahres mehr oder weniger still geleistet wird: auf einem Missionsnachmittag im Juni übergab Frau Buchholz vom Missionsarbeitskreis der Missionsschwester Maria Regina Schwinning aus Brasilien einen Scheck über 4000 DM.

Der Reinerlös der diesjährigen Pfarrkirmes ging in diesem Jahr ganz in den Bereich weltweiter Not:

  • 4.000 DM für einen Priesteramtskandidaten in der Mission.
  • 2.000 DM für Seelsorge in der DDR.
  • 2.000 DM für Aussätzigenhilfe.

Ein Sohn unserer Gemeinde, Dr. Klaus Limburg, wurde beim „Opus Dei” am Sonntag, 8. 8., in Madrid mit 50 anderen zum Priester geweiht. Der Pastor war mit der Familie bei der Weihe dabei.

Als ambulante Krankenschwester ist eingestellt worden: Frau Johanna Wischerhoff, Mülheim, Wurzelbruch 5.

Agnes Schulte ist mit ihrer Berufsausbildung fertig und beginnt in Duisburg Hagenshof als Gemeindereferentin.

Unser Pastor feierte am Sonntag, 3. 10., mit uns sein Silbernes Priester• Jubiläum (Weihetag: 29. 9. 1951): 9.30 Uhr Festhochamt mit Chor und Konzelebration aller Kapläne aus den letzten 10 Jahren.

Neu in den Kirchenvorstand wurden am 31. 10, gewählt: Dr. Maria Hoeren, Horst Haack. Wiedergewählt wurden: Theod. Bentgens, Aug. Rasche, Leo Cornelißen. Im Amt verblieben: Karl Vetter, Joh. Lauterbach, Herm. Bergmann, Nik, Kurig. H. G. Verheggen.

Der Kirchenchor hatte für sein „Weltliches Konzert” den Saal am Sonntag, 7. 11., mit 400 Plätzen ausgebucht! (Mitwirkende: Kirchenchor, Männerchor, Jugendchor, Kinderchor).

Im Herbst hat unsere kath. öffentliche Bücherei wieder eröffnet.

Im Jahr 1976 hat die Pfarre runde 74.000 DM „weggeschenkt” für Caritas, Diaspora, Mission, Entwicklungshilfe und Sonstiges. Hier ist sicherlich eine Aufforderung Christi erfüllt worden!

1977

Da die Stadt Mülheim auf Räumung des ehemaligen Schwesternhauses an der Barbarastraße, das von uns angemietet ist, drängt, kündigt die Kirchengemeinde das Mietverhältnis zum 1. 3. 1977 und mietet bis zur Erstellung des Ersatzbaues eine Wohnung im Neubau Helenenstraße 95 an.

Im Januar 1977 hat die Kirchengemeinde die Grundstücke Talstraße 123-131 interessierten Pfarrangehörigen zwecks Erstellung von Familienwohnheimen zum Kauf angeboten.

Am 22. Januar wurde unser Rendant, Verbandsgeschäftsführer Joh. Inger zum ständigen Diakon geweiht.

Mit gutem Einsatz der Pfarre und der Schule haben wir es auch 1977 wieder geschafft, die kath. Bekenntnisschule am Schildberg zu erhalten: sie bekam 48 Anmeldungen, Das reicht für 2 Klassen.

Am 2. Februar, Mariä Lichtmeß, wurde Gerhard Wojtyna, Beutherstraße (Spätaussiedler), in Schwelm St. Marien zum Diakon geweiht. Die Pfarre war mit einem Bus dort.

An die einzige kath. Bekenntnisschule in Dümpten ist jetzt erneut eine evangelische Lehrkraft versetzt worden. Nichts gegen die Person zu sagen: aber bei nun schon zwei evangelischen und einer aus der Kirche ausgetretenen Lehrpersonen kommt das einer Aushöhlung Ger Bekenntnisschule gleich. Alle zuständigen Stellen wurden sofort über diesen Zustand informiert.

Die Priester der Pfarre hatten ihr Karnevalsspiel unter das Thema gestellt: „Bim, Bam, Bum -die drei aus dem Kirchturm.” (Es ging um die neue Kegelbahn!)

Am Sonntag, 13. 3., hielt der Pfarrgemeinderat mit Prälat Grave, dem Leiter des Seelsorgeamtes, einen Einkehrtag unter dem Thema: „Treiben wir zuviel Bekehrung der bereits Bekehrten?!”

In diesem Jahr sind zwei evangelische Frauen zur Aufnahme In die kath. Kirche vorbereitet worden.

Die Frauengemeinschaft machte ihre Wallfahrt in diesem Jahr mit 118 Personen nach Banneux.

Die Kirchengemeinde hat von Ihrem Gelände an der Talstraße (dem letzten kircheneigenen Grundstück) einen Streifen entlang der Talstraße an 6 Gemeindemitglieder verkauft zum Errichten eines Familienheims.

Im Jahr 1976 hat die Pfarre runde 74.000 DM „weggeschenkt” für Caritas, Diaspora, Mission, Entwicklungshilfe und Sonstiges. Hier ist sicherlich eine Aufforderung Christi erfüllt worden!

Am 30. Oktober gleichzeitig Pfarrgemeinderatswahl.

Auf den 4 Friedhöfen, auf denen unsere ehemaligen Pastöre beigesetzt sind, wurden Kränze niedergelegt.

Die Pfarrei bekam ein neues Pfarrsiegel und die Chronik der Pfarre wurde neu herausgegeben.