Geschichte der katholischen Kiche in Mülheim / Ruhr - Dümpten

Die Chronik beginnt mit der Überschrift: „Zur größeren Ehre Gottes!"

Die Jahre 1959 - 1971

1959

Am 1. März 1959 Einweihung des neuen Kindergartens.

Am 8. März wurde endlich, nachdem unsere Gemeinde 8000 Seelen zählt, der 2. Kaplan ernannt: Stephan Rönnecke aus Welper-Ruhr, Heimatvertreibung, in Regensburg Priesterweihe, Kaplan in der Diözese Regensburg, dann in der Diaspora des Bistums Paderborn, und vor 3 Jahren nach Welper bei Hattingen. Er bekommt 2 Räume in der Kaplanei, die bisher von der Bücherei belegt waren. Diese kamen in den alten Kindergartenraum. Geplant ist ein Neubau hinter der Kirche für den Organisten, so daß dann Schildberg 82 zwei ausreichende Kaplanwohnungen zur Verfügung stehen.

Am 9. August geht Schwester Elvira, die Oberin, nach Kloster Emmaus in Essen-Schönebeck. Schwester Bentifolia, bisher Oberin in Sürth, löst sie ab. Schwester Birgitta vom Kindergarten geht nach Sürth. Ihre Nachfolgerin ist Schwester Columba.

In diesem Jahr wird die „Misereor-Kollekte”, gegen Hunger und Not in der Welt, eingeführt.

Auch in den Pfarrkirchen wurde die Weihe der Diözese an die „Mutter vom guten Rat” vollzogen.

1960

Kaplan Winterscheid wird nach Huckingen versetzt. Kaplan Odenwald, Winfried,
kommt von Huckingen nach hier.

Am 22. August 1960 verstarb der pensionierte Küster/Organist Herm. Richtsteig.

1961

Im Februar ist die neue Organistenwohnung fertig.

Zur Vorbereitung des 2. Vatikanischen Konzils wird eine Novene zum HI. Geist gehalten.

Vom Advent an ist wöchentlich Mittwochs eine Abendmesse für Jugend und Berufstätige.

Im März findet Schwester Jolanda Aufnahme im Elisabeth-Krankenhaus in Essen. Sie hatte sich von einem Schlaganfall nicht mehr erholt.

Die 2. Krankenschwester, Clementla, wird nach Mettmann versetzt. Dafür kommt Schwester Elidia aus Essen-Frohnhausen.

Am 29. Juni verstarb Pfarrer Freistedt (früher Kaplan in Dümpten).

1962

Beginn des 2. Vatikanischen Konzils (das 5 Jahre dauern wird).

Im Januar kommt als neue Krankenschwester Mathilda.

Im Februar wird bei uns zum ersten Mal die Sonntag-Abendmesse gefeiert, um auch den Arbeitern mit Schichtwechsel Gelegenheit zu geben.

Am 4. August verstarb Schwester Jolanda (über 30 Jahre in Dümpten’).

1963

Der Erweiterungsbau des Pfarr- und Jugendhelmes wird begonnen. Die besten Helfer im Bauverein waren die Frauen und die KAB. Die Frauengemeinschaft schenkte außerdem die Einrichtung der Küche.

Ein Teil des alten Pfarrgartens an der Barbarastraße fiel der neuen Helenenstraße zum Opfer. Hier wurden über 30 Siedlungshäuser auf Kirchengrund in Erbpacht gebaut.

Am 10. August feierte Dechant Pörtner sein 40Jihrlges Priesterjubiläum.

1964

Am 19. Februar 1964 wird das Pfarr- und Jugendheim eingeweiht.

1965

Am 10. Januar erscheint zum ersten Male unser Pfarrmitteilungsblatt.

Am 2. Februar Priesterweihe von Peter Richter in Gelsenkirchen-Buer.

Am 28. Februar erleben wir die ersten Änderungen der Liturgie, wie sie vom Konzil bestimmt wurden.

1966

Am 2. Februar 1966 ist unsere Handarbeitsschwester Gertrud 40 Jahre in Dümpten tätig.

Am 3. April verläßt uns Kaplan Rönnecke, um seine Pfarrstelle in HI. Kreuz anzutreten (vor ca. 2 Jahren aus Gebieten von St. Barbara und St. Engelbert gegründet). Nachfolger ist Kaplan K. H. Killisch.

Pläne für die Umgestaltung des Chorraumes nach der neuen Liturgie werden erarbeitet.

Am 20. August bekam unsere Kirche die vom Künstler Ernst Rasche geschaffene Bronzefigur der HI. Barbara. Sie wurde vom Rentner Gathmann gestiftet.

1967

Im März verläßt uns Kaplan Odenwald. Sein Nachfolger ist Kaplan Dziekan,
Norbert, bislang in Werdohl.

Am 17. Juli ist in St. Barbara Diakonatsweihe (darunter Reinh. Simon, Sohn der Gemeinde).

5. Oktober Todestag unseres Pastors Pörtner. Die Geschwister des Verstorbenen haben sich für die Beisetzung auf der elterlichen Grabstelle in Velbert entschieden.

Vor Weihnachten Einführung des neuen Pastors, Julius Buschmann, geb.25. 12. 1924 in Münster i. W., Abitur am Paulianum in Münster, 3 Jahre Soldat im 2. Weltkrieg (42-45) in Belgien, Frankreich, Rußland, Polen, Priesterweihe 29. September 1951 in Münster durch Bischof Michael Keller, Kaplan in Oer Erkenschwick bei Recklinghausen, Kaplan in Ob.-Osterfeld St. Marien, Kaplan in Duisburg-Neudorf St. Ludger.

1968

Anfang des Jahres Gründung des ersten Pfarrgemeinderates.

Von der Schulpflegschaft der Vennepoth-Schule wurde ein Antrag auf Umwandlung in eine Gemeinschaftsschule vorbereitet. Briefe von der einen oder anderen Seite wurden verschickt. Nach Verabschiedung der neuen Schulgesetze in Nordrhein-Westfalen ist der Antrag endgültig gestellt. Für den Mülheimer Teil Dümptens wurde von der Schildbergschule aus eine Elternversammlung einberufen, um über die Hauptschule zu beraten. Von den in Frage kommenden Eltern war ca. die Hälfte anwesend. Von diesen war etwa die Hälfte für eine Gemeinschaftsschule. Unter solchen Voraussetzungen beschlossen die Eltern, keine kath. Hauptschule zu beantragen (ganz Mülheim wird so wohl keine kath. Hauptschule erhalten).

Im Gebiet Oberhausen II ist die notwendige Zahl der Anmeldungen zu einer kath. Hauptschule an der Knappenstraße erreicht.

Wir haben die Genehmigung zur Sonntagsvorabendmesse bekommen.

Das Pfarrbüro bekommt eine moderne Einrichtung, da das Mobilar z. T. dem verstorbenen Pastor gehörte.

Die älteren Leute beginnen mit einem wöchentlichen Rosenkranzgebet (durchschnittlich 100 Personen). Einmal im Monat bereiten ihnen die Caritasfrauen anschließend Kaffee und Kuchen im Heim.

Durch das Jugendhelm, dem eine TOT angeschlossen ist, gehen jetzt unter Kaplan Dziekan wöchentlich bis zu 900 Jugendliche.

Die Lehrerkollegien aller 9 Schulen in Dümpten sind je an einem Nachmittag zum Kaffee in die Pastorat eingeladen.

Die Umgestaltung des Chores für die neue Liturgie beginnt. Die neue Tabernakelsteele ist Ausgang der diesjährigen Fronleichnams-Prozession.

Der Pfarrgemeinderat richtet ein Silentium ein.

Die neuzugezogenen Familien werden etwa alle halbe Jahre ins Pfarrhelm
eingeladen. Sie sollen das Leben der Pfarre kennenlernen (mit Dias, Führungen und Gesprächen bei einer Tasse Kaffee).

Die Schildberger Sing- und Spielschar soll künftig 1x im Jahr in der SI. Barbara Kirche (ihrer Heimatkirche) singen. Sonst sind sie jeden Sonntag irgend wo anders.

1969

Die Meßdiener begannen mit dem „Dreikönigssingen”: 3 Gruppen von „Stern• singern”, für die die Paramentengruppe Kostüme hergerichtet hatte, zogen von Haus zu Haus, sprachen und sangen einen Haussegen und baten um eine Gabe für die Mission. Es wurden 700,- DM zusammengebracht.

Ein Missionsarbeitskrels der Frauen hat sich gebildet. Die Leitung hat Frau
Buchholz. Gearbeitet wird für Neuguinea, Indien und Brasilien.

Am 30. Januar wird der Diakon Relnhold Simon zum Priester geweiht. Am Samstag, 1. Februar ist in der Vorabendmesse Primiz. Die Jugend bildete mit Fackeln Spalier. Und Frl. Pörtner schenkte ihm den Meßkelch ihres verstorbenen Bruders, Dechant Pörtner. Die Gemeinde überreichte- ein Tonbandgerät.

Als Startschuß für eine zukünftige neue Orgel haben wir mit einer monatlichen Orgelkollekte begonnen.

Kaplan K. H. Killisch ist zum Pfarrer von St. Josef in Mülheim-Heißen ernannt und am 15. März eingeführt worden. Sein Diakonatspraktikum leistet für 3 Monate bei uns der Diakon Heinz Graftlage ab. Zum Nachfolger von Kaplan Killisch wurde der Neupriester Albert Oberkötter aus Oberhausen-Styrum ernannt.

Zum 1. 4. kam als Seelsorgehelferin zu uns: Fri. Mechthild Dziallach aus Oberhausen.

Die Frauengemeinschaft schenkt der Kirche eine Lautsprecheranlage.

Der Küster/Hausmeister Johannes Quiskamp nimmt eine neue Stelle an in Duisburg- Buchholz.

In diesem Sommer haben wir mit einer „Kirmes rund um Kirche und Helm” begonnen. Die gesamte Organisation hatte Kaplan Dziekan übernommen (eine enorme Leistung). Sie soll jedes Jahr gehalten werden und zur Gemeinschaft im Pfarrleben beitragen. Daß für die neue Orgel noch ein Reingewinn von
7.800.- DM übrigblieb, war eine frohe Zugabe.

Am letzten Sonntag vor den Ferien haben wir ebenfalls begonnen, einen Wortgottesdienst mit Reisesegen und Fahrzeugsegnung zu halten.

Neue Oberin im Schwesternhaus wurde S. Melithona aus Haltern, neue Krankenschwester: S. Theotima aus Dülmen.

Im Herbst kam ein neuer Diakon: Rolf Lindemann aus Osterfeld.

Ein neuer Küster/Hausmeister, Paul Kröninger aus Gladbeck, hat seinen Dienst Mitte August aufgenommen.

Eine Schwester aus St. Barbara, Hadumod geb. Helga Trautes, hat am 23. August ihre ewige Profeß abgelegt.

Jedes Jahr werden einige Kinder im Alter von etwa 5 Jahren von ihren Eltern zur „Rechtzeitigen Erstkommunion” vorbereitet und geführt.

Zum Jahrestag der Firmspendung wird jedes Jahr eine Firmerneuerung gehalten (Kinder, Eltern und Paten).

Am Sonntag, 5. Oktkober, war Weihbischof Angerhausen hier, um am Todestag des Dechanten Theodor Pörtner unseren liturgischen Umbau mit der Altarkonsekratlon zu vollenden. Folgende Dinge wurden angeschafft: Altar und Ambo sind aus Trachyt (Steinbruch im Westerwald} gefertigt. In Zusammenarbeit mit den Steinmetzen der Firma Bell ist beides in wochenlanger Arbeit durch den Mülheimer Bildhauer Ernst Rasche entstanden. Der Altar wiegt etwa 3,5 Tonnen. Die Sedilien sind von der Werkstatt für Innenausbau Firma Bick in Essen-Altenessen, aus Eiche gearbeitet worden. Die Leuchter sind aus Eisen geschmiedet von der Firma Hermann Bergmann in Mülhelm Dümpten. Industrieprodukte wie Rohre, Profile etc., wurden als ornamentaler Schmuck verwandt. Diese sind mit überlaufendem Messing veredelt.

Der Pfarrgemeinderat hat am 19. 10. nachmittags im Priesterseminar in Essen Werden einen Einkehrtag gehalten.

Die „Schildberger Sing- und Spielschar” hat am 26. 10. ihr 10jähriges Jubiläum mit einem feierlichen Gottesdienst in St. Barbara gefeiert.

Im Oktober wurde mit einem etwa 14tägig laufendem Bibelkreis begonnen.

Die Grabstelle „Pastor Bund”, auf dem Dümptener Friedhof, wurde an 3 Familien abgetreten von der Kirchengemeinde. Pastor Bund wurde umgebettet auf die Gruft „Edelhoff.

Jedes Jahr vor Weihnachten ist eine große Bastel-, Buch- und Miselonsausstellung mit Verkauf, im Saal des Pfarrheimes. Der Umsatz war 1969 folgender: Bücherei 3.100,- DM, Bastelarbeiten 3.300,- DM, Missionskreis 1000,- DM.

Im Dezember wurde der Pfarre ein Subsidiar zugeteilt, der Palottinerpater Joh. Kopp.

Im November ist auch im Pfarrsaal eine gute Lautsprecheranlage installiert worden (aus dem Erlös der Altpapiersammlungen).

Am 4. Adventssonntag war zu einem offenen Adventssingen in den Pfarrsaal eingeladen worden.

Zu Weihnachten wurden 2 Metten gefeiert: 18.00 Uhr für Kinder und Eltern; die anderen um 22.00 Uhr. Am 4. Adventssonntag sind die beiden ersten HI. Messen an Sonntagen zu einer einheitlichen Zeit um 8.00 Uhr zusammengezogen. Sonntags wird also in Zukunft folgende Gottesdienstordnung sein: 18.30 Uhr, 8.00 Uhr, 9.30 Uhr, 11.00 Uhr, 18.30 Uhr.

1970

Für den Kinderchor  wurde  ein Orffsches Instrumentarium  angeschafft.

Wir  haben  uns  der  Kath.  Familienbildungsstätte   Mülheim  als  Zweigstelle  angeschlossen  (Werkkurse,   Erziehungsgespräche,   Veranstaltungen   etc.).

Zu  Karneval ist unser Saal mit eigenen Gruppen fünf mal gefüllt. Auch  die 3 Pfarrgeistlichen führen jedes Jahr einen eigenen Sketch auf.

Schwester Gertrud feierte am 21.Juni ihr goldenes Ordensjublläum.

Für die stark angewahsene Arbeit im Jugendheim wurde als Heimlelter Herr Relnhard Sprafke  eingestellt.

Die ehemaligen Diakone Grafflage und Lindemann feierten beide bei uns ihre „Nachprimlz”.

Im  Oktober hat der Kirchenchor sein 85jähriges Jubiläum gefeiert.Unser Pfarrsaal wurde von Mitgliedern der DJK renoviert.

Von diesem Jahr an führen wir einen pfarrlichen Martinszug durch.

Zum 1. Adventssonntag wurden im Bistum Essen die neuen Gesangbücher eingeführt.

1971

Die Pfarrjugend hat für einen durch Unfall querschnittsgelähmten jungen Mann an einem Samstagmorgen eine „Autowaschaktion” durchgeführt. Erlös:
708.- DM.

Auf der Pfarrversammlung am 28. 2. wurde Kaplan Dziekan verabschiedet, der am 1. März seine neue Stelle in St. Norbert in Duisburg-Hamborn antritt.

Sonntag, 14. März, war Neuwahl zum Pfarrgemeinderat.

Eine Gruppe von 50 Jüngeren Eheleuten war zu einer religiösen Vertiefung nach Schönstatt Thema: Verhältnis von Schöpfer und Geschöpf Vorsehungsglaube. Zum neuen Kaplan wurde ernannt; Kaplan Horst Graffa aus Bochum.

Herr Kröninger, unser Küster, hat einen Dieb in der Kirche nach langer Mühe, zusammen mit der Haushälterin Frau Göbels, gestellt und gefaßt: einen
13jährigen Jungen, der regelmäßig mit einem Nachschlüssel an die Opferkerzengelder gegangen war.

Durch Krankheit schied die ambulante Krankenschwester Theotlma aus dem Dienst. An ihre Stelle tritt Schwester Margaretha. Unser ehemaliger Kaplan Odenwald ist am 22. 8. als Pfarrer in St. Engelbert in Gevelsberg eingeführt worden.

Am 1. September hat Diakon Johannes Hildebrandt aus Bochum sein Diakonat bei uns begonnen.

Zur Firmung im Oktober sind 600 Mädchen und Jungen angeschrieben worden. Sie sollen den Schritt zur Anmeldung und zum Unterricht außerhalb der Schule freiwillig tun. Davon haben nur 300 Notiz genommen und sind mit gefirmt worden.

Auch der neue Pfarrgemeinderat hat seine Arbeit mit einem Einkehrtag in Bottrop begonnen.

In größeren Abständen wird ein Bußgottesdienst gehalten. Er soll der Verfeinerung des Gewissens dienen und den Gemeinschaftscharakter der Buße deutlich machen.